Montag, 6. November 2006

Lächeln

Ist es nicht hochinteressant, dass sich in unserer Gesellschaft eine Berufsgruppe der Lächel- und Lachspezialisten aufgetan hat, die ihr Geld damit verdienen, des anderen Stimmung graduell zu heben? Hierzu gehören nicht nur die klassischen Bühnenberufe wie Comedians, sondern auch die neuen Dienstleister wie Animateure und Clowns auf der Krankenstation, die Lach-Yoga-Meister und die Personaltrainer und Mediatoren, sowie die Psychotherapeuten, die im Krisendienst arbeiten und natürlich die Bedienung im Restraurant und das zahlreiche, gutgeschulte Service-Personal. Sie alle verwenden dazu einer Reihe von verbalen Instrumenten wie z.B. der Kabarettist den Witz oder die Ordensschwester das verständnisvolle Zureden. Sie bedienen sich natürlich auch der zahllosen nonverbalen Praktiken wie beispielsweise die Lach-Yoga-Meisterin den Atemübungen oder der Personaltrainer der Körperhaltung. Viele jener Trainer konzentrieren sich heutzutage allerdings auch gehäuft auf das Lächeln und tun es damit dem Clown, der Bedienung oder dem Showmaster gleich, die es als Schlüssel zum Gast nutzen.
Es ist auffällig, dass gerade in Berufen mit dem erklärten Ziel der Aufmunterung das Lächeln als nonverbales Insturment und der Witz als verbale Praktik, deren Ergebnis häufig das Lachen, derart häufig anzutreffen ist. So scheinen sich jene Berufsgruppe die Wirkung des Lächeln und des Witzes zunutze zumachen. Dies setzt allerdings eine relativ verläßliche Wirkung voraus. Für den Witz kann dieses als bewiesen angesehen werden, für das Lachenn allerdings nicht. Diesem Phänomen soll sich in dieser Arbeit genähert werden. Meine Hypothese lautet also, dass das Lächeln ansteckend ist und es deswegen in jenen Beruf instrumentalisiert wurde.
Mit "ansteckend" sei gemeint, dass mit einem Lächeln die Wahrscheinlichkeit steigt, im Angelächelten eine Regung zu verursachen, die positiv empfunden wird. Es ist also wahrscheinlicher, dass sich der Gegenüber auf der Handlungsebene animiert und auf der emotionalen Ebene angenehmer fühlt, relativ zum Moment davor.
In dieser Arbeit wird die Wirkung, Rolle und Funktion des mimischen Gesichtsausdrucks des Lächeln aus Sicht der Experten, d.h. Menschen, die jener oben beschriebener Berufsgruppe angehören, untersucht werden. Hierzu sollen etwa 12 bis 15 Experten, zum Lächeln befragt werden. Kann das Lächeln als ein verläßliches Instrument detektiert wird, die Stimmung des anderen zu heben, könnte dies die Kernhypothese, dass das Lächeln ansteckend sei, verifizieren. Als zusätzliche Befragungsinstrument wird ein Blog im Internet eingerichtet.
Gralki1 - 7. Nov, 11:59

Forschungsfrage?

Das klingt ja sehr spannend und scheint mir auch ergiebig zu sein. Mir fehlt allerdings noch eine klar formulierte Forschungsfrage. Wonach sollen die Experten befragt werden? Die Dimensionen der Arbeit müßten noch herausgearbeitet werden.

Christiane Hauk - 14. Nov, 13:21

Liebe Jana,

zu deinen Thema hab ich was gefunden, lässt sich vielleicht ganz gut in der Einleitung verbrezeln oder so:

"So ist biespielsweise das Lächeln eine ganz wesenstliche Ausdrucksform des menschlichen Gesichts. Selbst diese positive Seite unserer Natur können wir jedoch dank unserer Intelligenz in negativer Weise benutzen, indem wir ein sarkastisches oder diplomatisches Lächeln aufsetzen - was lediglich Mißtrauen hervorruft. Ein aufrichtiges, freundliches Lächeln spielt im alltäglichen Leben eine große Rolle. Wie man es hervorruft, hängt zum guten Teil von der eigenen Einstellung ab. Man kann nicht von anderen erwarten, daß sie einem zulächeln, wenn man es selbst nicht tut. Sehr vieles hängt ganz eindeutig vom eigenen Verhalten ab."

Aus: Dalai Lama. Mit dem Herzen denken. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, Sept. 2006, Seite 14f

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Sehr geehrte Frau Hauk, gibt es schon eine Veröffentlichung...
Renate Haas - 17. Aug, 16:15
schon erhältlich??
liebe Fr. Hauke, ich sehr an ihrer Diplomarbeit interessiert...
mariamaria - 12. Feb, 11:22
Also könnte meine Frage...
Also könnte meine Frage lauten "Wie lässt sich Qualitätsmanagement...
eike.wilinski - 19. Nov, 21:11
Forschungsfrage
Nimm doch einfach als Forschungsfrage: Taugt Qualitätsmanagement...
Christiane Hauk - 17. Nov, 12:14
Qualitätsmanagement in...
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor und wettbewerbsentscheidendes. ..
eike.wilinski - 14. Nov, 14:19

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